Karneval im Kreis Northeim erneut vor dem Aus?

Karneval im Kreis Northeim erneut vor dem Aus?

Ob es im kommenden Jahr Karnevalsumzüge und -feiern geben kann, wird von den Veranstaltern mit Blick auf die Corona-Entwicklung angezweifelt. Hier ein Archivbild vom Rosenmontagsumzug 2020 in Höckelheim. Archiv ©Hubert Jelinek

Die Karnevalisten im Kreis Northeim blicken sorgenvoll auf die fünfte Jahreszeit, die vermutlich auch in der Session 2021/2022 coronabedingt weitgehend ausfallen wird.

Landkreis Northeim – Das wurde jetzt bei einer Videokonferenz deutlich, zu der sich die in engem Kontakt stehenden Verantwortlichen der Karnevalsvereine aus Hollenstedt, Moringen, Fredelsloh, Hilwartshausen, Holtensen, Dassensen, Einbeck, Sülbeck, Kalefeld und Lauenberg getroffen haben.

Waren die Vereine im September noch guter Hoffnung, dass eine Session mit fast allen Veranstaltungen stattfinden kann, so sei man aufgrund der Pandemie-Entwicklung jetzt der Auffassung, dass eine auch nur halbwegs „normale“ Session nicht möglich seien werde. Alle Vereinsvertreter haben laut deren Sprecher Dirk Wittmeier bei der Videositzung betont, dass man sich Umzüge und Saalveranstaltungen derzeit praktisch nicht vorstellen könne.

Einige Vereine hätten bereits die Entscheidung für eine Absage getroffen oder vorbereitet, andere wollten noch etwas abwarten. Die Vereinsvertreter sähen durchaus auch die gesellschaftliche Verantwortung, ihren Beitrag zur Verbesserung der Corona-Zahlen zu leisten. „Veranstaltungen, wie in den Vorjahren üblich, passen daher wohl leider nicht in die Zeit“, so die einhellige Meinung.

In der Karnevalshochburg Höckelheim ist ebenfalls noch keine Entscheidung gefallen, wie der Vorsitzende des Festausschusses der Höckelschen Fastnacht, Siegfried Ellies, betont. „Aber die Tendenz geht eher in Richtung Absage“, fährt er fort. Man werde am Donnerstag beraten. Eine Idee sei auch eine Verschiebung auf Mai, so wie es die Düsseldorfer Narren machten. Dort soll der Rosenmontagszug am 8. Mai nachgeholt werden.

Die Karnevalisten in Imbshausen haben laut ihrer Vorsitzenden Bianca Meyer den Umzug, der dort am Sonntag vor Rosenmontag stattfindet, noch nicht abgesagt. „Ich kann mir einen Gemeinschaftsumzug mit unseren Partnern in Lagershausen, Denkershausen und Kalefeld vorstellen, der alle Orte abfährt, und alles findet draußen statt.“

Im Solling, wo es traditionell keinen Straßenkarneval, dafür aber große Indoor-Veranstaltungen gibt, haben sich die Verantwortlichen vom SC Schoningen, die den Karneval in Schoningen und in Vernawahlshausen organisieren, für eine Absage im nordhessischen Nachbarort Vernawahlshausen entschieden. 

Der Karneval in Schoningen in der Turnhalle des SC findet dagegen statt, aber nur virtuell. Geplant ist ein Online-Büttenabend für den 12. Februar.

Das machen die Karnevalisten am Rhein

Das Comitee Düsseldorfer Carneval hat angekündigt, den Rosenmontagszug wegen der Pandemie im kommenden Jahr auf den 8. Mai zu verschieben. Der neue Termin eröffne die Chance, den Umzug in der gewohnten Weise mit Tausenden von Zuschauern durchzuführen, hieß es.

In Köln soll der Rosenmontagsumzug hingegen entweder am 28. Februar 2022 stattfinden oder, wenn das nicht möglich ist, erneut ausfallen. In Mainz stehen die Zeichen bereits jetzt auf Absage. (Rosemarie Gerhardy und Axel Gödecke)

Quelle: HNA

Dirk Wittmeier, Sprecher der Karnevalsvereine
© Karnevalsveerein Moringen / nh
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